Umweltuntersuchungen sind gestartet
Entlang der Illertalbahn laufen bis Ende des Jahres Kartierungsarbeiten zwischen Neu-Ulm und Kempten. Dabei werden die Pflanzen- und Tierwelt eine Vegetationsperiode lang erfasst.
Die Ergebnisse der Datenerfassungen werden zeigen, in welche Lebensräume die Baumaßnahmen und der zukünftige Betrieb eingreifen. Daraus leiten sich Umweltmaßnahmen ab, zum Beispiel, welche Ausgleichsmaßnahmen bereits vor dem Bau umgesetzt und ob bestimmte Tiere umgesiedelt werden müssen.
Umweltexperten beobachten beispielsweise die Reviere von Brutvögeln, Reptilien und Fledermäusen, oder schauen, ob in dem Gebiet geschützte Tierarten leben. Außerdem kann zum Beispiel anhand künstlicher Verstecke abgeschätzt werden, wie viele Tiere sich in einem bestimmten Bereich aufhalten. Dazu werden Bretter als eine Art künstliches Versteck ausgelegt und anhand von Stichproben wird dann kontrolliert und gezählt, welche Tiere sich darunter versteckt haben.
Um die Lebensräume von Tieren zu erfassen und zu dokumentieren, ist die Beobachtung über mehrere Durchgänge und über einen Zeitraum von mehreren Monaten nötig. Experten nennen diesen Prozess, der weit vor dem Baubeginn durchgeführt wird, „Faunistische Kartierung“.
Von den Kartierungen betroffen sind grundsätzlich alle Grundstücke entlang der Illertalbahn. Die Db InfraGO AG bittet daher alle betroffenen Grundstückseigentümer und Pächter, gemäß § 17 Allgemeines Eisenbahngesetz (AEG) den Zugang zum jeweiligen Grundstück zu ermöglichen.
Bauarbeiten am Bahnübergang Booser Straße starten im März
Die Arbeiten für eine neue Sicherungsanlage am Bahnübergang Booser Straße bei Fellheim starten planmäßig voraussichtlich in KW 12. Der Bahnübergang wird seit Oktober 2022 manuell durch Sicherungspersonal gesichert, nachdem die Anlage in Folge eines Unfalls massiv beschädigt worden war.
Der Abschluss der Bauarbeiten und damit die Inbetriebnahme der neuen Anlage ist für Ende Juni 2024 vorgesehen. Nach der Wiederherstellung der automatischen Schrankensicherung wird sich die Standzeit für Autos am Bahnübergang wieder auf die ursprüngliche Zeit vor dem Unfall verkürzen.
Während der Bauarbeiten wird es voraussichtlich zu keinen weiteren Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmenden kommen.
Um den Bahnübergang möglichst schnell wieder automatisiert sichern zu können, hatte die DB InfraGO die Planungen aufgeteilt und zunächst die Planung für die neue Schrankenanlage getrennt von der Planung des Geh- und Radweges vorgenommen. Der Ausbau des Geh- und Radweges folgt dann in einem zweiten Schritt bis 2028.
Eine reine Reparatur der Schrankenanlage beziehungsweise ein reiner Austausch der defekten Teile war nicht möglich, da es sich um eine alte Anlage aus den 60er Jahren handelt und es hierfür keine Ersatzteile mehr gibt. Es war also ein Neubau der Schrankenanlage notwendig. Da es sich bei dem Umbau um einen 1:1-Ersatz mit moderner Technik handelt, konnte auf ein Planfeststellungsverfahren verzichtet werden und das Vorhaben somit deutlich schneller in die Bauphase kommen.
Bei den Maßnahmen „Erneuerung Bahnsicherungsanlage“ und „Geh- und Radwegübergang am BÜ Booser Straße“ handelt es sich um separate Projekte – unabhängig vom Ausbau der Illertalbahn, in deren Rahmen weitere Ausbauten stattfinden werden.